Nix "Psycho"! Ich glaube, das denkt niemand hier. Weil wir alle wissen, wie schön es mit unseren Hunden zusammen ist. Und andererseits, welche schwierigen Zeiten man schon durchlebt hat. Wenn man kurz davor war das Handtuch zu werfen. Wenn man das Gefühl hatte: "Nur meiner ist so, warum läuft bei den anderen alles so glatt?" Und wer wirklich bisher nur tolle Hunde hatte, kennt zumindest die Berichte der anderen, bei denen nicht alles von Anfang bis Ende rosig ist. Jeder kann nachvollziehen, das sich in solchen Situationen wie bei dir alles im Kreis dreht...
Aber wenn ich mir das schöne Bild von ihm ansehe, wie er durch das Fenster hindurch dir direkt in die Augen schaut, dann sehe ich, dass es zumindest für IHN Verrat wäre. Denn er weiß wo er mit seinem Herzen hingehört. Und er versucht sein Bestes zu geben. Und macht alles falsch...
Es ist schön, dass du den Druck rausnimmst. Nutze doch die Zeit wirklich mal. Ihn "zu Hause" zu lassen, wenn du "arbeiten" gehst (d.h., wenn der Publikumsverkehr einsetzt). Versuch mal seine Nase zum Einsatz zu bringen. Bernis können so toll Fährten suchen! Und gib ihm doch probeweise für ein paar Wochen einen anderen Platz, als gleich im Flur. Sag ihm damit, dass er nicht mehr aufpassen braucht, denn es liegt ihm nicht. Aber dass du ihn als Gehilfen bei einer anderen Aufgabe dringend brauchst.
Ich spinne mal: Mach ihm ein Geschirr dran und lass ihn einen alten Reifen ziehen. Da kannst du die Möhrensäcke für die Pferde draufpacken. Und wenn ihr dann an der richtigen Stelle angekommen seit, dann leg ihn einfach auf einer Decke ab und verbiete ihm mitzukommen, wenn du die Möhren verteilst. Er wird sehen, dass du schnell wieder da bist (du also wieder kommst) und dir auch nichts passiert (er braucht nicht auf dich aufzupassen). Und dann geht es schon nach kurzer Zeit weiter mit der schweren Last- seiner neuen Arbeit. Wenn ihr so den Vormittag herumgebracht habt, dann noch schöne Apportierspiele hattet und er sich zum Schluss sein Frühstück alleine auf einem abgesteckten Stück Garten (oder gar auf einer draußen gelegten Fährte) suchen musste (Frühstück kann ja auch mittags sein), dann wird er zufrieden und erschöpft auf seinen neuen Platz im Haus fallen. Und einfach nur noch schlafen ;-)
Und nach "Feierabend" könnt ihr neben einer "Zeitungsschau" draußen noch eine Jagd mit der Reizangel im Garten veranstalten. Du kannst zwei Stunden mit ihm spazieren gehen und er hat viele neue Eindrücke, die auch wichtig sind, die ihn aber nicht k.o. machen. Du kannst aber auch 10-20 Minuten mit der Reizangel arbeiten. Und ich verspreche dir: ER ist tot und fragt, wann er endlich ins Bett darf!
Ich drücke euch immer noch die Daumen, dass es für euch ein Happy End gibt
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LG Joschi Silver
mit Dolly, Artus und Gipsy- für immer in meinem Herzen